Histaminintoleranz

Was ist DAS?

Bei der Histaminintoleranz wird das körpereigene und durch Nahrungsmittel zugeführte Histamin nicht genügend abgebaut. Es wird vermutet, dass die Histaminintoleranz durch ein Missverhältnis zwischen dem Angebot an Histamin und der eingeschränkten Aktivität der Histamin-abbauenden Enzyme Diaminoxidase (DAO) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) entsteht. Diese Abbaustörung wird durch unterschiedliche Faktoren hervorgerufen, welche zurzeit noch weiter untersucht werden. Wahrscheinlich besteht ein Missverhältnis zwischen dem Angebot und dem Abbau von Histamin, was eine Vielzahl an Symptomen mit sich bringt:

Plötzliche Hautrötungen (Flush-Symptomatik)
Juckreiz
Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Unwohlsein
Kreislaufbeschwerden wie Blutdruckabfall, Schwindel, Herzrasen.
Mögliche weitere Reaktionen sind: Müdigkeit, Gereiztheit, Hautausschläge, Kopfschmerzen (Migräne), Kreislaufbeschwerden, rheumatische Beschwerden usw.
Häufig beginnen die Beschwerden schleichend. Es ist daher nicht immer einfach, diese mit einer Histaminintoleranz in Verbindung zu bringen.
Diese häufig unspezifischen Symptome treten vorwiegend während und nach dem Essen auf.

Hauptauslöser für Beschwerden ist eine hohe Zufuhr von Histamin über die Ernährung. Histamin kommt sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln in unterschiedlich hohen Konzentrationen vor. Es wird aber auch vom Körper selber produziert. So spielt Histamin bei allergischen Reaktionen eine wichtige Rolle als Botenstoff.

Diagnose und Differenzialdiagnose

Als erstes müssen Nahrungsmittelallergien auf Laktose, Gluten oder Fruktose und weitere Magen-Darmerkrankungen ausgeschlossen werden. Besteht der Verdacht einer Histaminintoleranz weiterhin, wird eine streng histaminarme Ernährung für 10 bis 14 Tage empfohlen. Wenn sich die Symptome während dieser Zeit verbessern, kann dies ein Hinweis auf eine Histaminintoleranz geben. Danach ist eine gezielte Wiedereinführung histaminreicher Lebensmittel zur Ermittlung der individuellen Verträglichkeit während ca.sechs Wochen notwendig. Anschliessend sollte eine Ernährung stattfinden, die sich nach der Toleranzgrenze des Patienten richtet.

Wichtig ist für mich eine ausführliche Anamnese und ein Ernährungsprotokoll. Bei Histaminintoleranz können mit Hilfe eines Enzyms evtl. die Beschwerden reduziert werden. Aus meiner Erfahrung zeigt sich, dass hierbei die Darmsanierung und der Aufbau des Immunsystems eine wichtige Rolle spielt.

Mein Tipp:
Wenn histaminhaltige Speisen in kleinen Mengen und über den Tag verteilt gegessen werden, sind sie besser verträglich.

Histaminreiche Nahrungsmittel sind:
Allgemein sind folgende Lebensmittel zu meiden:
Gärungs-, Reifungs- oder Fermentationsprodukte (beispielsweise alles mit Alkohol, Essig, Hefe und Bakterien). Konserven, Fertigprodukte, Halbfertigprodukte, warm gehaltene oder wieder aufgewärmte Speisen, lang gelagerte Produkte. Je verderblicher und je höher der Gehalt an Eiweiss, desto wichtiger ist es, die frische Zubereitung der Mahlzeiten zu berücksichtigen.
Fleisch: Jegliche Art von Wurstwaren wie Bratwurst, Cervelat, Mettwurst, Le Parfait, Aufschnitt, Salami, Bündnerfleisch, Rohschinken, Schinken, Räucherschinken, etc.
Fisch: Thunfisch, Makrele, Sardinen, Sardellen, Hering, Meeresfrüchte; Fischsaucen
Käse: alle Hart-, Weich- und Schmelzkäsesorten
Gemüse: Sauerkraut, Spinat, Tomaten, Ketchup,  Aubergine, Avocado