ADHS

ADHS – ist Ihr Kind auch betroffen?

Die drei Hauptsymptome eines Aufmerksamkeits-Defizitssyndrom sind:
Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität! Etwa 2-6% aller Kinder sind davon betroffen, Tendenz steigend.

Wie entsteht ADHS?

Bei der Signalübertragung von einer Nervenzelle zur anderen spielen die beiden Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin eine große Rolle. Bei einer ADHS-Erkrankung geht man davon aus, dass Dopamin im Zwischenraum zwischen zwei Nervenzellen, dem sogenannten Synaptischen Spalt, nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Die Unterversorgung mit diesem Botenstoff führt zu einer gestörten Informationsweiterleitung zwischen den Nervenzellen. Dadurch werden Reize nur schlecht oder unzureichend gefiltert, somit entsteht eine dauerhafte Reizüberflutung im Gehirn des Kindes.

Welche Faktoren begünstigen ADHS?   

Ein ungünstiges Lebensumfeld, z.B. fehlende Zuwendung, ein gestörtes Familiengefüge und fehlende Strukturierung des Alltags können Einfluss darauf nehmen, wie stark sich die Störungen ausprägen.

Folgende Verhaltensauffälligkeiten sind typisch:
Hyperaktive Kinder und Jugendliche:

  • sind impulsiv
  • platzen häufig mit Antworten heraus, bevor eine Frage beendet worden ist
  • können nur schwer warten, bis sie an die Reihe kommen und sind ungeduldig
  • platzen ständig in Gespräche oder Spiele anderer hinein
  • reden unüberlegt, viel und ungebremst
  • sind in allem, was erledigt werden muss sehr sprunghaft und unzuverlässig
  • sind zappelig und rutschen auf dem Stuhl herum
  • verhalten sich allgemein sehr unruhig
  • haben Schwierigkeiten, still zu sein
  • sind ständig in Bewegung, laufen und wollen klettern
  • reden unaufhörlich dazwischen (sogenannter „Sprechdurchfall“)
  • sind unaufmerksam und können sich nicht oder nur schwer konzentrieren
  • führen Aufträge nicht vollständig zu Ende, z.B. Hausaufgaben
  • lassen sich leicht ablenken und haben keine Ausdauer beim Spielen oder beim Erledigen von Aufgaben sind übermäßig vergesslich; haben Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren

Damit wirklich von einer ADHS ausgegangen werden kann, müssen die Verhaltensauffälligkeiten über einen längeren Zeitraum, wenigstens über sechs Monate, auftreten und schon im Vorschulalter beobachtet worden sein.
Eltern von ADHS-Kindern berichten häufig, dass sie Verhaltensauffälligkeiten in der Entwicklung ihrer Kinder schon in sehr frühem Alter beobachtet haben. Diese Tatsache spricht umso mehr dafür, dass ADHS nicht die Folge falscher Erziehung ist, sondern eine Erkrankung, für die eine erblich bedingte Neigung vorhanden sein muss.

Was fällt auf?

In meiner Praxis wurde mir schon oft erzählt, dass das Kind schon im Säuglingsalter als „Schreibaby“ aufgefallen ist. Vielfach wurde mir von motorischer Unruhe, lange Schreiphasen, Ess- und Schlafstörungen, Ablehnung eines Körperkontakts und Unausgeglichenheit der Säuglinge berichtet.
Im Kindergarten fallen die Kleinen schon mit einem rastlosen Aktivitätsdrang auf. Geringe Ausdauer beim Spielen, trotziges Verhalten, motorische Ungeschicklichkeit und in der Folge häufige Verletzungen und Unfälle.

Im Grundschulalter zeigen sich die ADHS-typischen Verhaltensstörungen mit Schulbeginn: Sie  können nicht lange still sitzen, sie lassen sich schnell ablenken, sind ständig in Bewegung und fallen durch häufiges Stören des Unterrichts auf. Charakteristisch ist auch eine niedrige Frustrationsschwelle, schnelle Reizbarkeit und die Unfähigkeit, sich länger auf Aufgaben zu konzentrieren. So kommt es trotz normaler Intelligenz häufig zu Lern- und Leistungsproblemen. Lernstörungen wie Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwäche sind nicht selten.

Bei Jugendlichen mit ADHS reduzieren sich die hyperaktiven Verhaltensstörungen eher. Im Vordergrund stehen Unaufmerksamkeit und mangelnde Fähigkeit zur Selbstorganisation. Diese Jugendlichen versuchen häufig, ihre innere Unruhe zu betäuben, indem sie sich starken äußeren Reizen (z.B. laute Musik, PC-Spiele) aussetzen oder Konfrontationen suchen. Charakteristisch sind außerdem Leistungsverweigerung und aggressives Verhalten über das im Jugendalter normale Maß hinaus und auch Selbstwertmangel. Sie neigen zu Depressionen und Ängsten.

Meine Elterntipps sind:

  • Feste Strukturen und deren klare Vermittlung
  • Beständige Verhaltensweisen in allen Lebenssituationen
  • Belohnungssystem für positive Verhaltensweisen
  • Vermeidung von Ablenkung
  • Rückmeldung an die Kinder und Jugendlichen   

Therapie:

Meines Erachtens wird in der Schulmedizin viel zu schnell in die Betäubungsmittelkiste gegriffen. Aus meiner Sicht wäre es gut mit den Kindern eine Verhaltenstherapie durchzuführen. Naturheilkundliche Methoden können meines Erachtens das Kind gut unterstützen und es ruhig werden lassen. Meine Erfahrung zeigt mir, dass sich in der Praxis durch Kombination von verschiedenen Verfahren gute Erfolge bei der Behandlung von ADHS erzielen lassen.
Wenn Sie noch Fragen zur Therapie bei ADHS haben, können Sie ich gerne bei mir melden. Ich freue mich auf Sie!